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Kaisen, Ilse

4.10.1923 Bremen - 5.11 2013 Bremen

Ilse Kaisen war das dritte Kind und die älteste Tochter von Wilhelm und Helene Kaisen.Sie besuchte die Versuchsschule Helgolander Straße.Im März 1933 forderte eine fanatische Menschenmenge angestachelte durch die NSDAP den Rücktritt der SPD-Senatoren. Wilhelm Kaisen wurde kurz inhaftiert. Seine Familie bezog eine der neuen Siedlerstellen am Rethfeldsfleet."Die ersten zaghaften Versuche, mit der Landwirtschaft Geld zu verdienen, stellten sich ein", schreibt sie. Vom Nachbarn wurde ein Pferd geliehen, eine Ziege und Kühe angeschafft.
Inge besuchte nun die Volksschule Borgfeld . Es war ein extrem schweres Leben,sagte Ilse, Jahrzehnte später rückblickend auf diese Zeit: „Vater hatte Lust zur Landwirtschaft, aber Ahnung hatte er zuerst nicht viel.
Von 1939 bis 1942 absolvierte sie eine kaufmännische Ausbildung bei der Firma Eberhard Peters zur Buchhalterin. Sie musste diese aber wegen einer Tuberkuloseerkrankung abbrechen. 1943 fiel ihr Bruder Nils in Russland.
1947 verbrachte sie mehrere Monate in einer Lungenheilstätte in Davos in der Schweiz.
Von 1953 bis 1955 leitete sie das Erholungsheim der Bremer Stadtwerke im Harz. Anschließend kehrte sie zurück zu den Eltern nach Borgfeld. Sie engagierte such ehrenamtlich im Nachbarschaftshaus Ohlenhof.Sie inerssierte sich sehr sehr für Musik und Literatur. Nach dem Tod der Mutter 1973 begleitete sie ihren Vater bei zahlreichen Reisen und Veranstaltungen und verwaltete die Finanzen der Familie. 1995 gründete sie gemeinsam mit ihrem Bruder Franz die Wilhelm-und-Helene-Kaisen-Stiftung.
Sie hielt seitdem die Erinnerung an das Lebenswerk ihres Vaters und die Familie wach und war Vorsitzende des Stiftungskuratoriums. Von 2005 bis zu ihrem Tod lebte sie im Pflegeheim Forum Ellener Hof in Bremen - Osterholz.

Von Inge und Franz wurde das Kaisensche Anwesen 1987 in eine Stiftung für behinderte Kinder und Jugendliche eingebracht. Anlässlich ihres Todes würdigte sie Bürgerschaftspräsident Weber,Vorsitzender der Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe,:„Ihre Selbstständigkeit, ihre Aufopferung für ihre Mitmenschen und ihr selbstbewusstes Auftreten bis ins hohe Alter haben mich tief beeindruckt“, die Verstorbene. „Ilse Kaisen hat der Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe ein Gesicht gegeben und sie auf sympathische, sehr überzeugende Weise über viele Jahre repräsentiert.“
Literatur und Quellen: Thies Erika 125. Geburtstag von Wilhelm Kaisen Bremens unvergessener Bürgermeister 22.05.20120 Weser-Kurier,
Frauke Fischer:Ilse Kaisen ist gestorben,WeserKurier 6.12.2013
Nach Gründung der Wilhelm und Helene Kaisen-Stiftung 1995 sowie nach dem Tode Ilse Kaisens im Jahre 2013 gelangten eine vierte und fünfte Ablieferung ins Staatsarchiv Bremen. Hierbei handelt es sich vor allen um persönliche Unterlagen, auch Fotografien der einzelnen Mitglieder der Familie Kaisen, d.h. neben Wilhelm und Helene Kaisen auch um solche der Kinder Niels, Franz, Ilse und Ingeborg Kaisen sowie der Väter Anton Schweida (1865 – 1938) und Hans Henrik Kaisen (1860 – 1939) Bestand 7,97
Autorin:Edith Laudowicz ©