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Margarethe von Stietencron
30.10.1862 Bremen - 6.2.1937 Bad Salzuflen

Margarethe war die Tochter von Dr.Heinrich von Lengerke, Präsident d. Lipp. Ritterschaft (1825 Bremen-1906),Wirkl. Geh. Rat, Excellenz) und Wilhelmine Johanne Henriette Smidt (1837-1899),die am 5. März 1857 in Bremen geheiratet hatten. Sie hatte vier Brüder: Johann Heinrich (1859-1893), Johann Hermann (1860-1939); Hermann Heinrich (1864-1900) und Hans Wilhelm Otto von Lengerke (1874-1933)und eine Schwester Margarethe Wilhelmine (30.1862- 6.2. 1937).
Als sie geboren wurde, war ihr Vater Syndikus der Bremer Handelskammer.1864 kaufte er das Rittergut Steinbeck bei Wüsten. Auf dem Gelände ließ er ein neues Gutshaus im Stil eines englischen Herrenhauses errichten. Dort erlebte sie mit ihren drei Brüdern eine unbeschwerte Kindheit.

Sie heiratete 1885 Iwan Gustav Stietencron, Eigentümer des Rittergutes Schötmar.1 Das Ehepaar bekam zwei Töchter: Benedicta (1886-1951) und Carola (1897-1972) sowie zwei Söhne: Iwan (1890) und Heinz (1893). 1897 starb ihr Mann. Der siebenjährige Sohn Iwan wurde offizieller Erbe, seine Mutter Vormund, die seine Rechte wahrnahm.

Nun auf sich allein gestellt, musste Margarethe von Stietencron, die sich bis dahin kaum um die Bewirtschaftung und Verwaltung des Gutes gekümmert hatte, das Gut verwalten.Um dem ältesten Sohn ein renoviertes Haus zu übergeben, wurde ab 1913 der Mitteltrakt des Schlosses erweitert und der Eingang verlegt. Auch wurde sie caritativ tätig: Für das Schötmaraner Krankenhauses stellte sie kostengünstig einen Bauplatz zur Verfügung und organisierte häufig Wohltätigkeitsveranstaltungen.
Als der erste Weltkrieg ausbrach, wurden beide Söhne eingezogen. Bereits am 10 August 1914 starb ihr jüngster Sohn Heinz in Liège (Belgien), ein Jahr später am 30. Juli 1915 der älteste Sohn Iwan in Bauska/Lettland. Beide wurden in einer gemeinsamen Trauerfeier Anfang Dezember 1915 im Mausoleum des Schlosses beigesetzt.
Für Margarethe von Stietencron bedeute der Tod der Erben, dass sie das Rittergut laut Familienvertrag an ihren Schwager Hartwig von Stietencron (1847-1932) übergeben musste. Sie verließ Schötmar und lebte fortan in Bremen, wo sie am 6.Februar 1937 starb. Beigesetzt wurde sie jedoch vor dem Mausoleum im Park "ihres" Schlosses.
Anmerkungen
1.Sein Vater, Johann von Stietencron der ältere, kaufte hatte das Schloss mit dem ca. 138 ha großen Anwesen 1831 gekauft und zum Sitz der Familie von Stietencron gemacht. Sein Sohn Johann von Stietencron, genannt Iwan, erbte das Haus 1835.
Literatur und Quellen: Dr. Stefan Wiesekopsieker, Margarethe von Stietencron
EIS (Evangelisch in Schötmar), Informationsblatt aus den ev.-ref. und ev.-luth. Kirchengemeinden, Nr. 186 (Juli-Oktober 2011), S. 8-9.
Autorin:Edith Laudowicz