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Erika Ewert,
30.10.1901 Berlin - 1974 Hamburg

Erika Ewert wurde in Berlin Spandau als Tochter eines Arbeiters geboren. ie besuchte die Volksschule und war danach zunächst als Musterzeichnerin tätig, später als Kaufmännische Angestellte und Buchhalterin.
eit 1921 war Erika Ewert Gewerkschaftsmitglied. Von 1924 bis 1933 war sie als Funktionärin im Berliner Arbeitersport aktiv. 1931 trat sie der KPD bei. 1934 siedelte sie nach Hamburg über. Ihre Wohnung wurde im Krieg ausgebombt und sie wurde nach Bromberg/Westpreußen evakuiert. Dort war sie im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv.
rika Ewert gehörte von 1947 bis 1955 der Bremischen Bürgerschaft an. An der Arbeit der Bürgerschaft nahm sie sehr aktiv Anteil. Sie war im "Ausschuss zur Prüfung und Ausarbeitung von Vorschlägen zur Veränderung des § 218". Im Juni 1947 kam es in der Bremischen Bürgerschaft zu einer Debatte um die Aufhebung der Bestrafung bei Schwangerschaftsabbruch. Anna Stiegler forderte die Einrichtung einer Ehe- und Sozialberatungsstelle und Käthe Popall verwies darauf, dass vor allem Frauen mit geringerem Einkommen häufig aufgrund ihrer Notlagen zur Kurpfuschern gingen. Der Antrag, die Verfolgung und Bestrafung bis zu einer Neuregelung auszusetzen, wurde angenommen. Erika Ewert forderte aber, die Einrichtung einer Beratungsstelle, die schon geraume Zeit angekündigt war, nun endlich zu verwirklichen. Auf Frauenversammlungen der KPD sprach sie zu Frauenpolitik und zur Umsetzung von Parteibeschlüssen.
949 gehörte sie als einzige Frau dem Sekretariat der KPD an. Ab 1951 war sie stellvertretende Fraktionsvorsitzende der KPD. Allerdings wurde sie aufgrund der parteiinternen Meinungsverschiedenheiten 1951 nicht wieder in den Landesvorstand gewählt. Sie hatte wie andere Abgeordnete der KPD in der Bürgerschaft der Verabschiedung des Haushalts zugestimmt, was von der KPD als ein Verstoß gegen die Parteilinie gewertet wurde.
it ihrem Ehemann Walter lebte sie in Bremen-Aumund, wo sie noch von 1956 bis 1957 im Vegesacker Beirat für die Kommunistische Partei Deutschlands aktiv war.
ls "Presserechtlich Verantwortliche" gab Erika Ewert in den Jahren 1955-56 einige Broschüren für den Parteivorstand der KPD in Düsseldorf heraus. ach dem Verbot der KPD zog sie nach Hamburg, dort starb sie 1974.
Veröffentlichungen:

Erika Ewert Zusammenstellung: Weissbuch der Kommunistischen Partei Deutschlands über die ersten 6 Monate des Verbotsprozesses vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. nach dem amtlichen Verhandlungsprotokoll des Gerichts. Parteivorstand der KPD, 1955.Hg. KPD, verantw. Erika Ewert, Bremen.
Die Sowjetunion will den Frieden, verantwortlich: Erika Ewert, Bremen 1955:
Die KPD war, ist und wird sein. Dokumente aus dem Prozeß gegen die Kommunistische Partei Deutschlands. Nach dem Protokoll redaktionell überarbeitet. Hg. Parteivorstand der Kommunistischen Partei Deutschlands
Quellen:

Bunke, Hendrik: Die KPD in Bremen: 1945 bis 1968, Köln 2001
Adamietz, Horst: Das erste Kapitel, Bremer Parlamentarier 1945-1950, Bremen 1975

Oltmann, Joachim: Kalter Krieg und kommunale Integration: Arbeiterbewegung im Stadtteil Bremen-Vegesack 1945-1956, Marburg
Weser-Kurier, 12.2.48, 3.6.48, 5.3.51



Autorin:Edith Laudowicz