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Neesen, Anna Helene Hulda, geb. Meckel
* 16.5.1868 Elberfeld, + 11.10.1956 Bremen
 
Helene Meckel war die Tochter des Wuppertaler Fabrikanten Arthur Meckel und seiner Frau Johanne Emmy,

geb. Scheibler. Im Jahre 1887 heiratete sie Carl Hermann Neesen, der Prokurist bei der Firma Buxtorf, Winkelhausen u. Co in Bremen wurde. Das Paar zog im gleichen Jahr nach Bremen. Das Ehepaar hatte fünf Kinder: die Zwillinge Balduin Artur und Wilhelm Georg, geb. am 14.2.88, Hans Paul Curt, geb 22.8.89, Emmi Johanna geb. am 27.7.89, Marlo Helene geb. am 20.3.1902, die schon im Alter von drei Jahren starb.

Helene Neesen engagierte sich für das Frauenstimmrecht und war Vorstandsmitglied des Vereins für Frauenstimmrecht. 1908 sprach sie auf einem Kongress zu diesem Thema in Bremen.

1915 war sie mit Minna Bahnson, Adèle Schmitz und Auguste Kirchhoff Mitgründerin des Hausfrauenvereins, dessen Hauptanliegen in der Überwachung der ständig steigenden Lebensmittelpreise im Krieg bestand. Angesichts immer schwieriger werdender Versorgungslage im Krieg bot dieser den Frauen auch hauswirtschaftliche Informationen und Bildungsprogramme an.

Von 1915 - 1917 war sie Vorsitzende des Frauenstadtbundes. In dieser Funktion sprach sie 1915 anlässlich der Einweihungsfeierlichkeiten zur Bereitstellung des Eisernen Rolands zu Bremen, mit dem durch das Einschlagen von Nägeln Gelder für den Krieg gesammelt wurden.

Mitte der 20er Jahre arbeitete Helene Neesen am Entwurf und an der Planung des Altersheimes des Landhaus Horn (heute Stiftungsresidenz Landhaus Horn), als stilvolles Domizil für ältere Damen geplant, mit. Es wurde von den renommierten Baumeistern Carl Eeg und Alfred Runge entworfen, die auch Teile der Böttcherstraße schufen und im Art-déco Stil in Backstein in den Jahren 1928/29 erbaut. Helene Neesen setzte sich dafür ein, dass der Stadtbund für den Bau eine namhafte Summe zusammenbrachte, was auch gelang. In ihrem Nachruf in den Bremer Nachrichten am 15.10.1956 hieß es: "Sie führte kein behagliches Leben in bürgerlicher Ruhe"..."sie kümmerte sich vor allem um die Sache der Frauen, für die sie liebenswürdig, aber unbeirrbar eintrat"

1956 wurde ihr zum Gedenken eine Schrifttafel im Landhaus Horn angebracht. Der Bremer Frauenausschuss setzte sich 1955 für die Benennung einer Straße nach ihr ein. In Schwachhausen wurde eine Straße nach ihr benannt.



Autorin: Edith Laudowicz

Literatur und Quellen:
Bremer Nachrichten 16.5.53, 15.10.1956, 20.5.1958,
www.die-maus-bremen.de/Datenbanken
http://gw.geneanet.org
gedbas Datenbank
Bildquelle: Staatsarchiv Bremen,10B Kartei-3100.jpg