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Allgemeiner Deutscher Frauenverein (ADF)

1865 gründete sich in Leipzig der Allgemeine Deutsche Frauenverein zu Verbesserung der Berufsausbildung. Der 1865 gegründete Lette-Verein in Berlin kümmerte sich um eine bessere Mädchenbildung und Berufsbildung von Frauen. 1865 fand vom 16. bis 18. Oktober die erste Frauenkonferenz Deutschlands in Leipzig statt, eingeladen hatten dazu Louise Otto-Peters(1819-1895)und der österreichische Hauptmann a.D.A.Korn, der sich für die Belange der Frauen energisch öffentlich eingesetzt hatte, 120 Frauen folgten der Einladung. Geleitet wurde die Konferenz von Louise Otto-Peters. Die Festansprache der Schriftstellerin und Lehrerin Auguste Schmidt, mit der sie den Leipziger 'Frauenverein gegründet hatte. Auf der Konferenz wurde der „Allgemeine Deutsche Frauenverein (ADF)" - maßgeblich initiert von Louise Otto-Peters und Marie Loeper-Housselle - gegründet dessen erklärtes Ziel es war, „die erhöhte Bildung des weiblichen Geschlechts und die Befreiung der weiblichen Arbeit von allen Hindernissen" zu erkämpfen.
Erste Vorsitzende wurde Louise Otto-Peters,zweite Vorsitzende Auguste Schmidt(1833-1902). Mit der Gründung dieses Vereins begann in Deutschland die organisierte Frauenbewegung.Ferner wurde in Leipzig vereinbart, jährliche Mitgliederversammlungen als „Deutsche Frauentage" an wechselnden Orten abzuhalten und eine eigene Vereinszeitschrift mit dem Titel „Neue Bahnen".


Die Führerinnen der Frauenbewegung in Deutschland“, Illustration aus Die Gartenlaube, 1894


Bund Deutsche Frauenvereine

Bald schon gab es Bestrebungen, diese vielen Einzelgruppierungen unter einem Dachverband zusammenzufassen. Die Idee kam aus den USA, wo ein Frauenweltbund gegründet worden war. In diesen Weltbund konnten nur nationale Dachorganisationen aufgenommen werden und so gründete sich 1894 der Bund Deutscher Frauenvereine (BDF). Er nahm in Bezug auf seine Mitglieder eine erstaunliche Entwicklung. Schon nach Ablauf des ersten Jahres gehörten dem Bund 65 Vereine an, 1901 137 mit insgesamt 70.000 Mitgliedern und 1913 waren es insgesamt 2.200 Vereine und geschätzte 500.000 Mitglieder. Geführt wurde der Bund – von einer kurzen Anfangsphase abgesehen – von Marie Stritt, die es zu Beginn recht gut verstand, die unterschiedlichen Kräfte im BDF zu bündeln. Es zeigte sich aber bereits bei der Gründung 1894, dass es im deutschen Kaiserreich nicht eine, sondern viele Frauenbewegungen gab. So trat die proletarische Frauenbewegung unter Clara Zetkin dem BDF nicht bei, was auch darauf zurückzuführen war, dass dieser die Proletarierinnen aus Angst vor Auflösung nicht zur Zusammenarbeit aufgefordert hatten. So vergrößerte sich der Graben zwischen der Proletarischen Frauenbewegung und der Bürgerlichen Frauenbewegung immer mehr. Die Schwierigkeiten bei der Zusammenarbeit fußten auf einer fundamental anderen Lebensrealität und einer entgegengesetzten Auffassung von Emanzipation. Setzten die gemäßigten bürgerlichen Frauen auf eine Emanzipation durch die langsame Steigerung des weiblichen Kultureinflusses, versprach sich die proletarische Frauenbewegung eine vollständige Emanzipation erst durch den Sieg des Sozialismus. Die außerhäusige Erwerbsarbeit (also die Teilhabe an der gesellschaftlichen Produktion) wurde so für die proletarische Frauenbewegung der einzige und notwendige Weg für die Befreiung der Frau. Erst nach 1900 gelang es, die proletarischen Frauen zu einer Massenbewegung zu mobilisieren und die selbstständige Bedeutung dieser Organisation zu verdeutlichen. Mittel dafür waren die sozialdemokratischen Frauenkonferenzen, die jeweils vor den Parteitagen abgehalten wurden. Wichtig war aber immer, dass die proletarischen Frauen nicht auf eine spezielle Frauenagitation setzten, sondern auf eine sozialistische Agitation unter Frauen.

Verband Deutscher Bildungs und Erwerbsvereine

Inspiriert durch die Tätigkeit des Lette-Vereins zur Förderung höherer Bildungs- und Erwerbstätigkeit des weiblichen Geschlechts in Berlin schlossen sich 1869 17 Vereine zusammen.
Es entstanden in vielen Städten Bildungseinrichtungen nach diesem Vorbild, in Bremen der Verein zur Erweiterung des weiblichen Arbeitsgebiets, später Frauen- Erwerbs- und Ausbildungsverein. Der Verein hatte eine eigene Zeitung "Der Frauenanwalt"


Der Frauenstadtbund Bremen

Während in anderen Städten Deutschlands sich die Frauenverbände auf städtischer Ebene zusammenschlossen, gab es in Bremen keinen derartigen Zusammenschluss. Der Bremer Frauenstadtbund gründete sich erst 1910. Er setzte sich sich sowohl aus Frauenvereinen mit explizit sozialen oder politischen Anliegen zusammen, wie auch aus Frauen-Fachverbänden und Berufsgruppen.
In ihm waren folgende Organisationen vertreten:
Bremer Frauenclub von 1806, Bremer Mäßigkeitsverein, Bremer Verein für Frauenstimmrecht, Deutscher Bund abstinenter Frauen - Ortsgruppe Bremen,
Deutsch-Evangelischer Frauenbund, Ortsgruppe Bremen, Fachverein der selbständigen Schneiderinnen von Bremen, Frauen- Erwerbs- und Ausbildungsverein Bremen, kaufmännischer Verband für weibliche Angestellte, Schwesternbund der Kaiser-Friedrich-Loge Bremen, Schwesterngruppe der Berufsorganisation der Krankenpflegerinnen Deutschlands, Verband bremischer Musiklehrerinnen, Ortgruppe der Musiksektion des A.D.L.B., Verband Deutscher

Reichspost und Telegraphen-Beamtinnen, Bezirksverein Bremen, Verband deutscher Frauenkleidung und Frauenkultur Bremen, Verein bremischer Hebammen, Verein bremischer Lehrerinnen, Verein bremischer Malerinnen, Verband der Lehrerinnen an Höheren Mädchenschulen, Bremer Volksschullehrerinnenverein, Verband der technischen Lehrerinnen, Verein bremischer Malerinnen, Verein der Wochenpflegerinnen des Wöchnerinnenhaus in Bremen, Verein Frauenarbeit, Verein Jugendschutz, Verein Mütter- und Säuglingsheim, Verein Hauspflege, Verein zur Förderung der Sittlichkeit.



Frauen des Frauenstadtbundes bei der Einweihung des hölzernen Rolands, in den man gegen Geld Nägel einschlug und damit zur Kriegsfianzierung beitrug. (näheres siehe hier)

1910 reichte er Frauenstadtbund eine Petition an den Senat ein, in der er die Zulassung der Frauen zur Schuldeputation forderte. Der Frauenstadtbund fungierte während des Krieges vor allem als organisierende Kraft, bot aber auch zahlreiche Vorträge in verschiedenen Stadtteilen zur "Ernährung während es Krieges" an. Vorsitzende war bis 1915 Dr.Verena Rodewald, von 1915- 1917 Helene Neesen, dann übernahm ihre Vorgängerin wieder das Amt.


Während seiner zweiten Amtszeit änderte der Frauenstadtbund 1923 seinen Namen in Bremer Frauenverein. Während dieser Zeit stieg die Anzahl der Mitgliedsvereine auf 43.
Anlässlich einer Aufstellung dieses Holzrolands 1915 neben dem neuen Rathaus, in gegen eine Gebühren Nägel als Spende für den Krieg geschlagen wurden, eröffnete Frau Neesen, auf dem Bremer Marktplatz diese Spendenaktion. Danach trugen je eine Vertreterin der im Frauenstadtbund zusammengeschlossenen Vereine feierlich einen Sinnspruch vor. Mehr hier;Frauenalltag im Großen Krieg


Verband Norddeutscher Frauenvereine


Der Verband wurde 1802 gegründet.In Bremen tagte er erstmals vom 11. - 13. September. Zur Diskussion stand eine Petition zur Revision des Strafgesetzes. Sie forderten dass das Alter für die Strafmündigkeit von Kindern von 12 auf 14 Jahre heraufgessetzt wird und das nur eine bedingte Verurteilung. Die Frauenvereine hatte sich in den verschieenen Städten schon lange mit der Fürsorge für Kinder und Jugendliche befasst und die Einrichtung von Jugendämtern gefordert. Als in Bremen das erste Jugendamt eingerichtet wurde, ludt der Seant keine Frau zu den Beratungen ein.

Allgemeiner Deutsche Lehrerinnenverein (AdLV)

Er wurder 1890 gegründet und war schon 1905 die größte Frauenberufsorganisation (allerdings konnten auch Mitglied werden. Erh hatte mehr als 20.000 Mitglieder in 90 Zweigvereinen. Mitglieder waren vorwiegend evangelische liberale Lehrerinnen.Der ADLV brachte als Organ die Zeitschrift Die Lehrerin, ab 1924 ADLV - Deutsche Lehrerinnenzeitung heraus, die für die verschiedenen Fachsektionen Beilagen enthielten.

Scripta Paedagogica siehe hier
Reichsverband Deutscher Hausfrauen - siehe Berufsvereine

Bremer Frauenausschuss - seine Anfänge
Ruth Bauer

Schon ein Blick in die Akten gibt Auskunft. Wer über die notvolle Zeit nach dem 2. Weltkrieg vom Hörensagen weiß, kann es sich nicht vorstellen: auf vergilbtem Papier, meist nur sparsamen Zetteln, ist die Schrift mühsam zu entziffern, denn handgeschriebene Bleistiftnotizen verblassen bekanntlich. Aber diese Vermerke und Protokolle zeugen von der enormen Aktivität bedeutender Frauen der ersten Stunde. Wie kam es zu der Gründung des "Bremer Frauenausschusses"? Die während der Nazi-Ära verfolgten Bremerinnen Käthe Popall, Dora Lange1, Hermine Berthold und Anna Stiegler beschlossen im Zuchthaus Lübeck, nach Beendigung des Krieges in Bremen übergreifend zusammenzuarbeiten, damit das Geschehene sich nie wiederholen könne.
Irmgard Enderle, Anna Klara Fischer, Agnes Heineken, Käthe Popall und Anna Stiegler gründeten den Bremer Frauenausschuss, als Neugründung der Zusammenschlüsse, die es bereits vor 1955 gegeben hatte. Den Vorsitz übernahm Anna Stiegler, als politisch erfahrene Frau; zweite Vorsitzende wurde die Pädagogin Dr.Elisabeth Lürssen von der FDP, also eine sogenannte Bürgerliche. Damit war das angestrebte Ziel, parteiübergreifend und übergesellschaftlich einseitige Interessen hinweg gemeinsam zu arbeiten, verwirklicht. Hinzu kam eine Initiative von Irmgard Enderle, der Redakteurin vom Frauenressort des WESER-KURIERS. Sie lud in einem offenen Brief zu einer Diskussion in die Redaktionsräume ein. Sofort meldeten sich ca. 50 Frauen, die zum Teil noch nie öffentlich tätig waren, um beim Wiederaufbau zu helfen und somit die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern. Ihr Optimismus wirkte ansteckend.
Am 26. Mai 1946 fand die konstituierende Sitzung im Senatssitzungssaal des Rathauses was dank des Wohlwollens von Bürgermeister Wilhelm Kaisen möglich war. Es wurden Arbeitsausschüsse gebildet, einer davon für "Kultur- und Erwachsenenbildung". Den übernahm die damals 52jährige Annemarie Mevissen, gelernte Buchhändlerin.- Dieser Ausschuss tagte erstmals unter ihrer Leitung am 5.7.1946, sinnvollerweise gemeinsam mit dem Ausschuss für Jugend und Erziehung. Man traf sich einmal monatlich Bereits am 4.9.1946 konnte Annemarie Mevissen über die ersten Ergebnisse der Arbeit informieren. Schöngeistige Dinge, die man so lange entbehren mußte, standen dabei in Vordergrund. Annemarie Mevissen formulierte diese konkreten Forderungen so:

1) die Förderung junger Künstler in Bremen
2) die Förderung des Schrifttums und Vortragswesens in Bremen
3) Errichtung einer Jugendvolkshochschule in Bremen
4) Wiederaufbau von Wohnungen.

Dabei sollte auch ein Werkhof entstehen, dessen Aufgabe es sein sollte, funktionsgerechte zugleich geschmackvolle Wohnungen in enger Zusammenarbeit mit Behörden, Hand-und Industrie zu entwerfen und zu bauen. Eine bemerkenswerte erweiterte Vorstandssitzung fand am 28.2.1949 statt. Anna Stiegler informierte die Versammelten über ein wichtiges Ereignis bremischer Nachkriegs-geschichte-nämlich die Schaffung eines eigenen Senders "Radio Bremen". In den zu bildenden Rundfunkrat konnte der Frauenausschuß bereits zwei Vertreterinnen entsenden und zwar Annemarie Mevissen und Marianne Lebek. Ein Parlamentarier formulierte damals mit Blick auf den Frauenausschuß: "Wenn wir auch zwei Vertreterinnen des Frauenausschusses hineingewählt haben, so bedeutet das nicht nur eine chevalereske Einstellung zum zarten Geschlecht, sondern auch Anerkennung der Notwendigkeit von zwei Frauenvertreterinnen Rundfunkrat." Beide Vertreterinnen erstatteten regelmäßig Bericht über die RundfunkSitzungen und fanden dabei im Frauenausschuß ein lebhaftes Echo. Nachdem Annemarie Mevissen 1951 als jüngste Frau in den Senat berufen worden war, blieb sie dem Bremer Frauenausschuß auch weiterhin verbunden und arbeitete nach wie engagiert in den Ausschüssen mit. Im Rundfunkrat wirkte sie als Delegierte des Frauenrauschusses sogar bis zum Jahre 1980. Der Bremer Frauenausschuß hat Annemarie Mevissen viel zu verdanken. Zum 80. Geburtstag gelten ihr daher unsere besten Wünsche. Entnommen: Fichtner, Otto/Kraul Herbert (Hrsg.) Annemarie Mevissen, Ein Porträt zum 80. Geburtstag, S. 5 - 51, Bremen 1994

1. Dora Lange wurde 1935 gemeinsam mit Anna Stiegler in einem Prozess wegen Hochverrats zu 3 Jahren Zuchthaus und zwei Jahren Ehrverlust verurteilt.Wir rufen euch Frauen, 50 Jahre Bremer Frauenausschuss, Bremen 1996
1949 gehörten dem BFA an: Deutscher Frauenbund für alkoholfreie Kultur, Frauen-Erwerbs- und Ausbildungsverein,Hausfrauenverein, Verband Deutsche Frauenkultur, Evang. Frauenarbeit, Innere Mission u. Evang. Frauenbund, Caritas Verband, Wohlfahrtsverband der Israelitischen Gemeinde, Weiblich Bereitschaft beim Deutschen Roten Kreuz, Wohlfahrtsverband, Arbeiterhilfswerk,Verband der Frauen n sozialen Berufen, Bremer Akademikerinnenbund,GEDOK, Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit, Deutscher Gewerkschaftsbund, Deutsche Angestelltengewerkschaft, Innung der Weberinnen, Damenschneiderinnung, Innung der Putzmacherinnen, Innung der Stickerinnen, Innung der Wäschenäherinnen, Landfrauenverein Bremen, Frauengruppe der VVN,

Die Welt der Frau Ausstellung vom 10. - 25.9.1949
Diese Ausstellung wurde vom BFA gemeinsam mit der Gesellschaft für Kultur- und Wirtschaftswerbung geplant, sie war verbunden mit einer so bezeichneten "Leistungsschau bremischer Wirtschaftszweige" unter Protektorat des Senats. Sie fand auf der Bürgerweide statt In dem Arbeitssausschuss waren Anna-Klara Fischer, Anna Stiegler, Käthe Popall, Hanna Lohmann, Magdalene Seggel, Luise Brüggemeyer, Hanna Wilkens, Ella Ehlers, Carla Tophoff, Lisa Bachof, Johanna Cordes,Sigrid Akerhielm, Käthe Düts, Charlotte Niehaus vertreten. Parallel zu den Ständen der Firmen wurde ein Vortrags- und ein Kulturprogramm angeboten.Hier mehr Informationen