Biografien| Aktuelles

 

St.Katharinenstift Rembertistift Jute Kinderheim Marthasheim Isenbergheim Vereins-Krankenhaus vom Roten Kreuz Casino auf den Häfen Haus Riensberg Wischhof Ottilie Hoffmann Häuser Gut Wolfskuhle
 
 

Gebäude

Auf dieser Seite finden Sie Informationen zu Gebäuden, die eine wichtige Rolle im privaten und gesellschaftlichen Leben von Frauen und für die Entwicklung der Frauenbewegung gespielt haben

St.Katharinenstift

Das ehemalige St.Katharinen-Kloster fungierte von 1253 bis 1528 als Dominikanerkloster. Es befand sich in der Altstadt zwischen Sögestraße, Unser-Lieben-Frauen-Kirchhof, Schüssel-korb und Domshof im Bereich der heutigen Katharinen-Hochgarage. Ab 1259 gestattete Erzbischof Hildebolds den Beginen beim Dominikanerkloster Kirchgang, Beichte und Abendmahl erhalten zu dürfen. Es war über mehrere Jahrhunderte ein Ort, an dem Frauen ein Leben in der Gemeinschaft führten.
Mehr zu den Beginen siehe hier



St Remberti

Das St. Remberti-Stift - heute eine Wohnstätte für betagte Menschen - ist die älteste soziale Einrichtung Bremens. Die älteste Urkunde stammt aus dem Jahre 1226. Seine Gründung geht zurück auf die Notwendigkeit, für die durch Lepra und andere Seuchen erkrankten Menschen Hospitäler und Wohnmöglichkeiten zu schaffen, die von der Außenwelt abgeschlossen waren. Dazu wurde ein Gelände in einem kaum besiedelten Außenteil der Stadt ausgewählt, auf man ärmlich Hütten erbaute. Von der Stadt wurde das Gelände durch eine palisadenförmige Holzbefestigung abgeschirmt. Belegt wird die Existenz eines Hospitals durch "eine Schenkung seitens Gevehard von Vechta und dessen Frau Margaretha"…sowie durch eine weitere Landschenkungsurkunde aus dem Jahr 1300 von Hermann Beriger, die "1300 nunmehr durch seine Witwe endgültig anerkannt wird 1 und weitere Schenkungen von Bürgern - darunter auch viele Frauen: 1391 Beke Gröning 64 Morgen Land in Lehnstedt, 1496 Beke Block 5 Stück Land in Lesumsbrok, 1462 Grete van Tiefer Hofstelle in Manswarden - konnte das Stift erweitert werden. Die Schenkungen kamen entweder den Kranken direkt oder dem Stift zugute, das dafür religiöse Gegenleistungen erbringen musste... Das Stift trug verschiedene Namen u.a.: 1305 Sunte Remberde, 1316 Domus Leprosum, 1360 Arme Lude des Huses to dem Spitale, 1423 Capelle St. Remberti extra muros, 1488 De Leprosen to Sunte Remberte . Im 14. und 15. Jahrhundert entwickelte sich das Stift zu einer Unterkunft für ältere Menschen, die noch für sich selbst sorgen konnten. Um dort auf Dauer leben zu können, kauften sie sich ein und hatten lebenslanges Wohnrecht.(Pröven genannt). ...wie es sich zu einem wichtigen Ort für Witwen und alleinstehende berufstätige Frauen entwickelte, können Sie hier weiterlesen

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Jute Kinderheim


Dieses Kinderheim, das für die Aufnahme von zirka 250 Kindern konzipiert war, wurde im Jahre 1912 von annähernd 450 Kindern besucht. 1899 eröffnete die St.Marien-Gemeinde einen Kindergarten. Erst 1907 wurde ein nach neuesten Gesichtspunkten gebautes Säuglings- und Kinderheim eröffnet, in das die Mütter ihre Säuglinge und Kleinkinder vor Schichtbeginn brachten. Die schulpflichtigen Kinder wurden nach Unterrichtsschluss in diesem Heim betreut. "Komm, Matka, die Jute pfeift", war ein Ausspruch, der frühmorgens im Jute-Viertel oft zu hören war, wenn die Frauen auf dem Wege zur Arbeit ihren Nachwuchs ins an der Nordstraße nahe der Heimatstraße gelegene Kinderheim brachten. Elisabeth Segelken unterrichtete die Kinder der Jute-ArbeiterInnen.


1899 eröffnete die St.-Marien-Gemeinde einen Kindergarten. Erst 1907 wurde ein nach neuesten Gesichtspunkten gebautes Säuglings- und Kinderheim eröffnet, in das die Mütter ihre Säuglinge und Kleinkinder vor Schichtbeginn brachten. Die schulpflichtigen Kinder wurden nach Unterrichtsschluss in diesem Heim betreut. "Komm, Matka, die Jute pfeift", war ein Ausspruch, der frühmorgens im Jute-Viertel oft zu hören war, wenn die Frauen auf dem Wege zur Arbeit ihren Nachwuchs ins an der Nordstraße nahe der Heimatstraße gelegene Kinderheim brachten.
1919 initiierte der Frauen- Erwerbs- und Ausbildungsverein das sozialpädagogische Seminar für Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen, 1923 die Kinderpflegerinnenschule. Maria Krüger,in der Kindertagesstätte Bogenstraße (heute Hans-Böckler-Str.)lernte sie die harten Lebensbedingungen der Kinder der Jutearbeiterinnen kenn. "Ich war über die Lebensumstände der Kinder absolut empört."

hier mehr über die Fabrik
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Mägdeherberge Marthasheim

1873 wurde durch Anregung Pastor Henrici, der die Not der Dienstboten schilderte, mit der finanziellen Hilfe Emmy Kulenkampffs als Einrichtung der Bahnhofsmission die "Mägdeherberge Marthasheim" in der Osterstraße 21 eingerichtet. Der Verein Marthasheim, der Bremer Ortsverein Freundinnen junger Mädchen, der ab 1890 seinen Sitz hier hatte, und die Bahnhofsmission waren die Träger des Hauses. Bereits wenige Monate nach deren Gründung fragte Der Verein Freundinnen junger Mädchen bei Bahnhofsmission an, ob nicht eine hauptamtliche "Berufsarbeiterin" eingestellt werden könne, die sich auf dem Bahnhof aufhielt, um den zureisenden Mädchen und jungen Frauen ihre Hilfe anzubieten. Zwischen 1899 und 1917 wurden, zunächst zwei Frauen eingestellt, die aber überfordert waren so dass zwei weitere Frauen eingestellt wurden: Marie Badicke von 1900 -1917, Das Marthasheim wurde 1873 mit der finanziellen Hilfe Emmy Kulenkampffs in der Osterstraße 21 eingerichtet. Der Verein Marthasheim, der Bremer Ortsverein Freundinnen junger Mädchen, der ab 1890 seinen Sitz hier hatte, und der Bahnhofsmission waren die Träger des Hauses. Bereits wenige Monate nach deren Gründung fragte Der Verein Freundinnen junger Mädchen bei Bahnhofsmission an, ob nicht eine hauptamtliche "Berufsarbeiterin" eingestellt werden könne, die sich auf dem Bahnhof aufhielt, um den zureisenden Mädchen und jungen Frauen ihre Hilfe anzubieten. Zwischen 1899 und 1917 wurden, zunächst zwei Frauen eingestellt, die aber überfordert waren so dass zwei weitere Frauen eingestellt wurden: Marie Badicke von 1900 -1917, Vorstandsmitglied
Vorstandsmitglied der Freundinnen junger Mädchen und Catharine(Käthe) Grabow von 1906 - 1938. Geleitet wurde das Marthasheim von der Oberin Marie Sellmann, ihre Stellvertreterin war Marie Möhlmann.
Den Frauen der Bahnhofsmission ging es zuerst um den Schutz junger Frauen, die als Dienstmädchen eine Stellung in der Stadt suchten. Den jungen Mädchen sollte "Geleit" auf dem Weg zu ihren Herrschaften gegeben werden. Bis die Mädchen ihre Arbeit antreten konnten, gaben ihnen die "Freundinnen" Herberge im Marthasheim Unterkunft. Plakate in den Zugabteilen der 3. und 4.Klasse wiesen bei der Anreise nach Bremen auf die Bahnhofsmission hin.


Alleinreisende junge Mädchen sollten vor Heiratsschwindlern und insbesondere im Kampf gegen den internationalen Mädchenhandel vor der "Verfrachtung" in Bordelle nach Übersee geschützt werden. Die Frauen der Bahnhofsmission nahmen sich auch der allein reisenden Frauen und Mütter an, die nach Bremen kamen, um von hier aus in die USA auszuwandern. Im Marthasheim wurden aber auch Dienstmädchen ausgebildet. "Die Lehrlinge sollen in der Regel zwischen dem 14. Und 17. Lebensjahre nach einer Probezeit von sechs Wochen aufgenommen werden; ältere und gereiftere Mädchen finden nur ausnahmsweise als Schülerinnen Einlaß; alle müssen gute Zeugnisse über Fleiß und Betragen und über ihre körperliche und geistige Befähigung zum Dienstbotenberufe beibringen. Die Lehrzeit ist auf ein Jahr bemessen, kann aber auch darüber hinaus erstreckt werden. An Kostgeld wird jährlich 120 RM in vierteljährlichen Raten bezahlt… Die Schülerinnen werden in allen Haushaltungs- und Mägdearbeiten, namentliche einfacher Küche, Kinderpflege, Waschen und Plätten, Scheuern und Reinmachen, Weißnähen, Flicken und Stricken u. dergl. unterwiesen. Außerdem in biblischer Geschichte, im Lesen, Schreiben, Rechnen und Singen. Die Anstalt ist zunächst auf 30 Schülerinnen eingerichtet….Der Stab besteht aus der Hausmutter, einer besonders wichtigen, in diesem Falle einer besonders glücklich gewählten Persönlichkeit, sechs Lehrschwestern und ein oder zwei aus der Volksschulsphäre zur Hilfe genommenen für die Fortsetzung des Elementarunterrichts. Das in der Neustadt gelegene Local bietet den Vorteil eines geräumigen Gartens und der Möglichkeit einer Erweiterung.
Die Bewohnerin besuchten gemeinsam die Kirche und gestalteten ihre Freizeit. Die Mitarbeiterinnen und der Vorstand kümmerten sich um Arbeitsstellen für die Ausgebildeten.


das Marthasheim und seine Mitarbeiterinnen, in der Bildmitte Fr. Grabow mit Hut


Emmy Kulenkampff lud Pastoren und Pastorenkinder, Missionare, Schwestern des Marthaheims,Lehrerinnen und Näherinnen, aber auch alte und gebrechliche Leute ein, "denen sie ohne Unterschied des Stands Erholung bot und das nicht nur tageweise, sondern wochenlang."
1874 wurde hier auch eine Kleinkinderschule eingerichtet. Sie unterstützt die Einrichtung auch mit großen Summen: 11.300 Mark spendete sie zur freien Verfügung, 3.700 Mark für invalide gewordene Oberinnen und 15.000 Mark für drei Freistellen zur Ausbildung für Mägde. Auch zu Instandhaltung des Hauses trug sie bei.
Ab 1920 war dort ein Mädchenfürsorgeheim untergebracht, 1924 war dort die der Evangelische Gefährdetenfürsorge und ab 1926 der Evangelischer Fürsorgedienst für Frauen und Mädchen angesiedelt. Ab 1933 wurde es hauptsächlich Heim für Mädchen, die das Jugendamt als gefährdete einstufte. Der Ev. Fürsorgedienst übernahm 1936 die Jugendgerichtshilfe für die evangelische weibliche Jugendliche und die damit auch Aufgaben, die sich aus dem Gesetzt zur Verhütung erbkranken Nachwuchses ergaben. Die Einrichtung existierte bis 1934 sogenannte "sexuell auffällige Mädchen" wurden in auswärtige Heime verlegt, allein 1938 waren es 28. Ab 1942 wurden die Mädchen in das Isenbergheim verlegt und im Marthasheim wurden ausgebombte Arbeiterinnen und "alte Schützlinge" untergebracht. 1944 wurde es ausgebombt, 1945 in einer Baracke wieder eröffnet und schließlich in der Neustadt aufgegeben.
Quellen:
Literatur und Quellen: 1.Lammers, Mathilde, Zur Ausbildung von Dienstmädchen im Marthasheim, Nordwest 1878,1.Jg.Nr.5,S. 51
Blandow, Jürgen:Gleis 1 -Südseite Die Geschichte der Bahnhofsmission in Bremen, Bremen 1998
Die Ziele des Vereins Marthasheim Bremen, gegr. 1873, StaB 4,14/1-VI.E.11
Freund-Widder, Michaela: Frauen unter Kontrolle: Prostitution und ihre staatliche Bekämpfung in Hamburg vom Ende des Kaiserreichs bis zu den Anfängen der Bundesrepublik , Hamburg 2003
StAB 2-T.6.p.2.M.13. Enthält u.a.: Ausschnitt aus den Bremer Nachrichten vom 17.11.1934 über die Geschichte des Hauses Osterstraße 21 (Marthasheim)
Engelbracht, Gerda/Hauser, Andrea:Bremer Jugendhilfe und Jugendfürsorge in der NS-Zeit, Bremen 2016
StaB Akte3 V.2.-Nr. 846,betr. den Verein Marthasheim in Bremen, 21. Nov. 1911
Von den "Freundinnen junger Mädchen" zur Bahnhofsmission, TAZ Bremen 31.5.2008
Noltenius, Diedrich U.: Leben und Wirken Dr. Wilhelm Kulenkampff's und seiner Schwester Emmy Kulenkampff nebst Erinnerungen an ihre Vorfahren, Den Mitgliedern des Kulenkampffschen Familientages gewidmet, Bremen 1913, Bremen 1913 StAB AV 101, Bildquelle_Plakat des Deutschen Nationalkomitees zur internationalen Bekämpfung des Mädchenhandels.
Farblithographie, um 1905.Entwurf: Otto Goetze. akg-images
Verein für Innere Mission Bremen
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Isenbergheim

Die Namensgeberin des Isenbergheims, Wobetha Margarethe Isenberg,war gemeinsam mit ihrem Ehemann Paul Isenberg stark christlich und sozial engagiert. Nach dem Tod ihres Mannes 1903 setzte sie dessen soziale Arbeit fort. Sie ermöglichte mit großzügigen Spenden die Errichtung von Kirchen sowie kirchlichen, weltlichen und sozialen Einrichtungen. Einen Schwerpunkt ihrer Arbeit bildete die Tätigkeit bei der Inneren Mission, deren Frauengruppe sie angehörte.
Sie setzte sich besonders für sogenannte "gefallene" oder "gefährdete" junge Mädchen ein und engagierte sich im "Verein für eine Zufluchtsstätte für Frauen und Mädchen", dessen Vorsitzende sie 1908 wurde. Ziel war es "obdachlosen, hilflosen und mittellosen Frauen, Mädchen und Kindern Kost, Unterkommen und Arbeit zu beschaffen."
Im Jahre 1912 wurden aus der Stiftung 100.000 RM bereit gestellt, 1914 wurde mit dem Bau und der Einrichtung einer Zufluchtsstätte für Mädchen an der Kornstraße 209 begonnen, das nach Plänen der Architekten Abbehusen und Blendermann errichtet wurde. Am 17.1.1915 wurde es seiner Bestimmung übergeben. Ab 1915 wurden dort kurzfristig Kinder zwischen zwei und vierzehn Jahren zur Betreuung untergebracht. Im April 1921 wurde das Heim erweitert und es diente jetzt ganz als Kinderheim.
In den Bremer Nachrichten hieß es: Die neue Zufluchtsstätte konnte gestern besichtigt werden….Die Eröffnungsfeier vollzog sich im kleinen Kreis des Vorstands und des Aussichtraters des Vereins "Zufluchtsstätte im Tagesraum, wo Pastor Frid eine kurze Ansprache hielt. Frau Bernhardine Schulze Smidt hatte zur Eröffnung des Hauses ein schönes Gedicht gesandt und ließ Brot und Salz überreichen.
Ab 1933 - 1941 diente es zur Versorgung von Kindern, deren Väter eingezogen und deren Mütter in Rüstungsbetrieben arbeiteten. Betreut wurden sie von Jungscharführerinnen des BDM. Als das Marthasheim in der Osterstraße 1944 bei einem Bombenangriff vollständig zerstört, wurde, wurden die dieses Hauses Mädchen im Isenbergheim untergebracht. Darunter befanden sich auch einige Mädchen, die als gefährdet und nicht mehr besserungsfähig eingestuft wurden. Sie wurden einem strengen Reglement unterstellt. Einige wurden in geschlossene Einrichtungen die beiden Fürsorgeheimen Kaiserswerth und Aprath/Oberdüssel verlegt, Einige Mädchen wurden in Jugendkonzentrationslager Uckermark verlegt und von dort in die Vernichtungslager weitertransportiert. Zu dieser Mädchengruppe gehörte Ella Nürnberg, die 1944 als 16-Jährige in das Isenbergheim eingewiesen wurde. Nach einigen Fluchtversuchen überwies das Landesjugendamt Bremen sie innerhalb kurzer Zeit in verschiedene geschlossene Einrichtungen und schließlich im Januar 1945 in das Jugendkonzentrationslager Zum Ende des Krieges wurde Ella Nürnberg in die Konzentrationslager Ravensbrück, Mauthausen und zuletzt Bergen-Belsen deportiert und starb dort.
Nach dem 2.Weltkrieg wurden im Isenbergheim junge Frauen untergebracht, die auf den sogenannten Hamsterfahrten2 aufgegriffen wurden und sich nicht ausweisen konnten. Sie blieben dort in Gewahrsam, bis sie von ihren Eltern oder Verwandten abgeholt wurden - was oft nicht geschah. Die Schwestern des Diakonissenhauses unterrichteten sie in Nähen, Sticken und Gartenarbeit, um sie vor Gefährdungen zu schützen. Allein 1945 waren es 50 Mädchen. Wie schon bei der Gründung wurde es wieder eine Unterbringung für gefährdete Mädchen, zeitweise sogar ein geschlossenes Heim.
Obwohl direkt nach dem 2.Weltkrieg die Jugendamtsleiterin Mintje Bostedt Reformen in den Erziehungsheimen durchsetzte, kam es in den 70er Jahren aufgrund von restriktiven Erziehungsmaßnahmen zu einem Skandal und das Heim, das seit 1960 der Innere Mission gehörte, wurde 1978 als Mädchenwohnheim aufgegeben und seitdem als beschützendes Wohnheim für ältere Männer genutzt.
Nach einer erneuten Nutzung wurde es 1995 wegen mangelnder Nachfrage wieder geschlossen und später für die Unterbringung von Wohnungslosen genutzt. Gegenwärtig stellt es 35 Wohnheimplätze mit vollstationärer Versorgung für ältere, oftmals alkohol- und mehrfach kranke Männer zur Verfügung, um sie vor Obdachlosigkeit zu bewahren. Das Haus wurde 2015 aufwändig renoviert und 2016 eine Plakette zur Erinnrung an die Ereignisse während des 2.Weltkrieges angebracht..

Quellen:
Frauenaktionseinheit (Hrsg.):Isenbergheim. Mädchengefängnis. Dokumentation zu den Vorfällen in einem Bremer Mädchenheim. Bremen 1977
Fuchs, Robert im Auftrag des Arbeitskreises zur Aufarbeitung der Heimerziehung im Land Bremen (Hrsg.): "Und keiner hat sich gekümmert!" Dokumentation zur Geschichte der Bremer Heimerziehung 1945-1975, Bremen 2012
Schwarzwälder: Das große Bremen Lexikon, S.427
Grundlagenstudie zur Aufarbeitung der Bremer Jugendhilfe und Jugendfürsorge in der NS-Zeit" von Gerda Engelbracht und Dr. Andrea Hauser, März 2015,
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Vereins-Krankenhaus vom Roten Kreuz

um 1908-1910


Der Frauenerwerbs- und Ausbildungsverein sowie der Vaterländische Frauenverein setzten sich beide für eine Ausbildungsmöglichkeit für Krankenschwestern ein.1869 hatte der Frauen des Erwerbsvereins die Idee, die Tätigkeit der Krankenpflegerin zu einem Ausbildungsberuf zu machen. In Berlin und Dresden gab es bereits entsprechende Lehrgänge. 1870(3. J. Nr. 5, S. 34) publizierte August Lammers im 'Norddeutschen Protestantenblatt einen Artikel, in welchen er die Notwendigkeit einer wissenschaftlich begründeten Ausbildung darlegte. 1871 riefen Lammers und Pastor Kradolfer einen Ausschuss ins Leben. Die Frauen des Vaterländischen Frauenvereins verfolgte das gleiche Ziel aufgrund der Tatsache, dass es bereits viele Frauen gab, die in öffentlichen Lazaretten ehrenamtlich arbeiteten. 1873 wurde der Verein zur Ausbildung von Krankenpflegerinnen gegründet, in dem beide Vereine vertreten waren. Allerdings fanden sie Da aber im Umfeld des Verein niemand, die die Leitung der Ausbildung übernehmen wollte. Henny Sattler, im Vorstand des Vereins vertretenließ sich daraufhinselbst zur Krankenschwester ausbilden und widmete sich dem Aufbau einer Schwesternschaft. Um die von Ärzten geleitete Ausbildung zu gewährleisten und ein Mutterhaus für die Auszubildenden einzurichten, wurde der Bau eines eigenen Krankenhauses geplant. Die nötigen finanziellen Mittel wurden erfolgreich durch Spenden eingeworben, in der Osterstraße konnte ein Grundstück erworben werden. Das Vereins-Krankenhaus vom Roten Kreuz begann mit einer Oberin, einer Lehrschwester und insgesamt zwölf Betten seine Arbeit am 3.7.1846.11.
Hier finden Sie Informationen zur Schwesternausbildung


Schwestern-Altersheim des Willehad-Hauses vom Roten Kreuz-Bremen,Postkarte 1916

Die Bremischen Schwestern vom Roten Kreuz (hier Historie)wurde am 11.11.1874 gegründet.Die Auszubildenden lebten im Mutterhaus unter Leitung der Oberin familienähnlich zusammen.

Quellen:Hinderlich/Leuthold/Mevius/Reuß:Das Rote Kreuz Krankenhaus Bremen schreibt Geschichte 1876-2001,S.33,Bremen 1999
Bildquelle Willehadhaus privat
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Casino auf den Häfen

Die Gebr.Retberg, Gertrudenstr.37, stellten am 18.Januar 1877 Bauantrag um die Bebauung des Grundstücks Auf den Häfen 106,107 und 108 (auf dem Gelände einer Pferdehandlung) mit einem "Restaurationslokal mit einem zweiten Eingang von der Albrechtstraße" bebauen zu können. Am 3.10.1877 wurde das CASINO - betrieben von der Gesellschaft "Casino"- mit einem Ball mit Militärmusikcorps unter Leitung von L.Roedel und der Funk'schen Kapelle eröffnet.
Das Gebäude konnte in seinen verschiedenen Räumen bis zu 5.000 Personen aufnehmen: der große Saal war 850qm groß, die Galerie 500 qm, der obere Saal 230 qm, der Sängersaal 120m2, der Biertunnel 150 qm und der Speisesaal 60 qm2. Ab 1918 - 1924 war Otto Berberich Geschäftsführer/Mitinhaber des Casino. Es entwickelte sich schnell zu einem beliebten Ort für Versammlungen, Feiern, Bälle, Tanzveranstaltungen, Symphoniekonzerte,Varieté-, Zirkus- und Theatergastspiele, Sängertreffen, Hauswirtschafts- und Funkausstellungen und politische Großveranstaltungen.

Parteitag der SPD vom 18. bis 25.September 1904 im Casino

Für Anna Stiegler wurde dieser Parteitag von besonderer Bedeutung. Sie zwar war dort nicht Delegierte, aber sie las in der Bremer Bürgerzeitung die Rede vonAugust Bebel, der sie dazu bewog,1905 in die SPD einzutreten. Auf der Frauenversammlung, die einen Tag vor dem Parteitag im selben Saal im Casino durchgeführt wurde,sprach Clara Zetkin 1904 zur Schulfrage. Ottilie Baader, die seit 1899 als Zentralvertrauensperson für Frauenpolitik innerhalb der SPD fungierte, gab auf dem Parteitag bekannt, dass sie seit 1900 ein eigenes Büro für die Frauenarbeit beim Parteivorstand habe und ab Juli 1904 fest besoldet werde.

Internationaler Frauentag

Am 8. März 1911 fand erstmals dort die Versammlung der Sozialdemokratinnen anlässlich des Internationalen Frauentages statt. Auguste Bosse setzte sich in ihrer Rede mit den Gegnern des Frauenwahlrechts auseinander, die den Frauen die politische Reife zur Teilnahme an Wahlen absprächen. Sie hielt ihnen entgegen, dass das keinesfalls ein Maßstab sein könne, denn die Wahlkämpfe zeigten, dass unter den wahlberechtigten Männern, die "ihre Stimme manchmal gerade ihren Unterdrückern geben, […] ein großer Teil noch viel unreifer sei als viele Frauen". Grundsätzlich gelte die Forderung, da die Frauen "kommunale und staatliche Lasten" trügen, müssten sie endlich auch "kommunale und staatliche Rechte" erhalten.. 1914 trafen sich die Frauen erneut zum 8. März im Casino und der Weser.Der Riesensaal des ‚Casino' war dicht besetzt. Ein großer Teil der Besucher musste auf der Galerie Platz nehmen." Der Berichterstatter der Bremer Bürgerzeitung schrieb am 11. März 1914, dass 3.000 BesucherInnen gekommen waren, "die Mehrheit davon Frauen". Nach der Rede gab es keinen weiteren Diskussionsbedarf. So schloss die Versammlung mit der Verabschiedung der Resolution und "mit einem dreifachen Hoch auf das Frauenwahlrecht". Anschließend zogen die KundgebungsteilnehmerInnen in die Innenstadt. Von der Polizei, die die Versammlung die ganze Zeit überwachte, wurde um 10.55 Uhr nachts "mittels Reichstelephons nach Wache VI gegeben, dass ca. 5.000 Personen singend in geschlossenem Zuge, durch die Strasse Auf den Häfen vom Casino aus nach der Stadt marschierten." mehr zum Internationalen Frauentag hier:

Frauen fordern Stimmrecht

"Am 10. November 1918 versammelten sich 2.000 Bremerinnen im Casino Auf den Häfen. Auch der Frauenstimmrechtsbund hatte seine Anhängerinnen zu dieser Versammlung aufgerufen und so waren gleichfalls die Vertreterinnen der bürgerlichen Stimmrechtsbewegung gekommen. Die Versammlung wurde von Anna Stiegler90 geleitet. Hauptredner war Alfred Henke, er erklärte: ‚Die Gleichberechtigung der Geschlechter wird von der Revolution wahr gemacht werden.' Für seine Ausführungen wurde er mit großem Beifall bedacht. Der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Rhein informierte dann über die Initiative des Senats, dass dieser "das Frauenwahlrecht bei der Neuregelung der Verfassung berücksichtigen" werde. Käte Ahrens, Elise Kesselbeck und Gesine Becker, alle drei Mitglieder der Gruppe Internationale Kommunisten Deutschlands (IKD), forderten die Frauen auf, sich im revolutionären Prozess zu engagieren.Mehr dazu siehe hier
Denn "wir wollen nicht mehr fordern, wir wollen dekretieren. Die Gesellschaft kann keinen einzigen Tag ohne Frauenarbeit existieren",
Als die Lebensmittel knapp und teuer wurden, organisierte der Frauenstadtbund in Vorträge zur Haushaltsführung und bot Kochkurse an. In der Ankündigung eines Vortrages am 21 Mai 1915 von "Fräulein Oberlehrerin Mathilde Plate" und Frau Hedwig Heyl im "Casino" hieß es:"Wir alle wissen, dass unsere Männer draußen im Feld ihre Pflicht und Schuldigkeit tun, .... damit ist aber nicht genug. Die deutsche Frau muß selber zeigen, dass sie an ihrem Theil für den Sieg des Vaterlandes alles tun will, was von ihr gefordert wird. Daß heißt, sie muß jetzt so sparsam und mit solcher Überlegung wirtschaften, dass der Plan der Feinde zunichte wird, uns jetzt durch Aushungerung niederringen zu wollen, nachdem es ihnen mit Waffengewalt nicht gelungen ist." (Dagmar Stuckmann:Gebt Raum den Frauen - 100 Jahre Internationaler Frauentag Bremen,Wiesbaden 2011, S.95)(
hier mehr zum Ersten Weltkrieg

Regelmäßig fanden auch Vortragsveranstaltungen statt.

 


Hier eine Auswahl der Vorträge:
1881: Die Wintervorträge des Evangelischen Vereins eine Beleuchtung derselben von Standpunkte des Protestantenvereins Reichstagsabgeordneten Prof. Dr.Bulle: Zum Gedächtnis Kaiser Friedrichs des Dritten, veranstaltet von dem Verein der Deutschen freisinnigen Partei in Bremen am 18. October 1888. Am 13.1902 Mai: Gustav Pauli-Die Einrichtung der Familien-Wohnung.

1911 versammelten sich dort die von "Dr. Eggers - einem sich als orthodoxen Kunstauguren in die Brust werfenden Bremer Rechtsanwalt" einberufene Protestveranstaltung gegen den Kunsthallenddirektor Pauli wegen seines Ankaufs von Impressionisten statt. Marga Berck berichtet von dieser Versammlung ihrem Buch "Die Wolkenkinder" über diese Versammlung: Sie waren von überall her nach Bremen gereist, die Maler Konrad v. Kardorff, Rudolf Tewes, selbst unser "Tatje", Alexander v. Salzmann, die Kunstsachverständigen von Weltnamen, Julius Meier-Graefe aus Berlin und AIfred Lichtwark aus Hamburg, die Dichter Rudolf Alexander Schröder und Alfred Heymel, und alle unsere Wolkenmitglieder waren da: Dr. Robert Voigt und Lina, Clara Heye, Agnes Boecker v. Kapff aus Paris und ihre Tante Aline, deren Stimme so viel in Bremen galt, Leo Biermann, Dr. Bernhard Wilckens und seine Frau, Lutz Wolde und - ach, uh weiß nicht mehr alle. Wir waren eine gute Fronde, als die Protestver- Sammlung im Casino-Saal begann, der bis auf den letzten Platz besetzt war. Am 29. März 1912 hielt der Kunsthallendirektor Pauli einen Vortrag zum Thema "Die Aufgaben des modernen Kunstmuseums ", der in Zusammenhang mit dem Kuststreit stand.
Die politische Entwicklung veränderte die Situation auch für das Casino. Am 28. November 1932 sprach zwei Tage vor den Bürgerschaftswahlen Adolf Hitler im überfüllten Saal des Casino - schon Stunden vor Beginn seiner Rede standen Menschen aus allen Kreisen der Bevölkerung darunter viele junge Mädchen und Frauen vor den Türen, bereitwillig zahlten sie auch den Eintritt für die Veranstaltung - ein Novum, bisher hatten Parteien keine Eintrittsgeld genommen. (WK 7.6.1972) Noch bis 1932 ot die KPD dort Filmveranstaltungen an, die bei der Arbeiterschaft sehr beliebt waren. Kurz vor der Machtübernahme der Faschisten führte sie im Casino eine Einheitsfrontveranstaltungen durch. 1933 sprach der Herausgeber des "Stürmers", Julius Streicher im Casino "Gegen Dünkel und Judentum".
Ab 13.9.1940 wurde in allen Räumen (außer dem Weinkeller, Büro, der Dienstwohnung und der Damentoilette) des Casino ein Gemeinschaftslager für holländische Zwangsarbeiter eingerichtet, die beim Bunkerbau eingesetzt wurden. Anfangs waren dort 532 Männer untergebracht, dann 650. 1941 kamen noch mehr Holländer, eingeworben durch den Bauunternehmer H. Nordmann, die Parteimitglieder der holländischen Faschisten waren hinzu. Für sie wurde ein provisorisches Lager in der Börse eingerichtet.
In der Nacht vom 18. zum 19. August 1944 zerstörte eine Luftmine das Gebäude völlig, 1953 erfolgte der Totalabriss der Ruine.

Quellen

Bilder Casino:Frau Sigrid Gatzmaga
Stuckmann,Dagmar: Gebt Raum den Frauen - 100 Jahre Internationaler Frauentag, Wiesbaden 2011, S.66 u.96
StAB, 4,29/1-1442
Bremer Nachrichten v.3.u.4.10.1877
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Haus Riensberg


Das Haus Riensberg wurde urkundlich schon im 13. Jahrhundert erwähnt.Im 17.und 18. Jahrhundert diente es Bremer Ratsherren aus der Familie Schöne als Sommersitz.1768 "wurde an das bäuerliche Hauptgebäude ein Wohnhaus quer angefügt und mit dem Gesamtbau unter einem mächtigen Walmdach vereint.(Kloos, Werner: Das Focke Museum in Bremen, S.33
Ab 1792 war es bis 1913 Eigentum der Familie von Post. Volkstümlich wurde es "Postenhof genannt.Zuletzt lebte dort Margarethe von Postvon Mai bis Oktober zog nach dem Tod ihrer Angehörigen in das Gutshaus Riensberg das weder unterkellert noch in allen Räumen beheizbar war.Im Frühjar hr kam sie "von der Stadtwohnung zum Sommersitz vierspännig mit einem Kutscher in Livree " zurück. Als Margarethe v. Post am 31.10.1913 starb, erstraße beteiligen. Dieses Wohnheim für alleinstehende "bedürftige, gebildete Bremerinnen", wurde 1930 eröffnet, nach dem Zweiten Weltkrieg vor übergehend von den Amerikanern genutzt und in den 50er Jahren der "Bremer Heimstiftung" übergeben, unter deren Verwaltung es sich noch heute befindet. In das ehemalige Gutshaus Riensberg zog während des Dritten Reiches 1936 vorübergehend das Büro des SS-Abschnitts XIV ein. Seit 1947 nutzte das Focke-Museum das Herrenhaus Riensberg zunächst als Magazin, nachdem seine Räume im Stephaniviertel durch Bombenangriffe zerstört worden waren. Nach erneuten Umbauarbeiten zog das Focke-Museum 1953 endgültig in Riensberg ein. Für die Pflege des Familiengrabes auf dem Riensberger Friedhof, in dem auch Margarethe von Post beigesetzt ist, zeichnet noch heute die Stiftung verantwortlich. Dies wurde testamentarisch von der Erblasserin verfügt. Auf dem wuchtigen, einem Sarkophag ähnlichen Grabmal sind nur die drei Worte "Familie von Post" eingemeißelt



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Ottilie Hoffmann Häuser


1910 und 1912 errichtete der Mäßigkeitsverein im Freihafen I und im Freihafen II jeweils ein "Milchhäuschen". Mit ihnen konnte der Verkauf von frischer Milch im Hafengebiet enorm gesteigert werden. Gerade die Hafenarbeiter waren damals alkoholgefährdet und die zum Teil tödlichen Arbeitsunfälle stellten sich zumeist als Folge des Alkoholkonsums dar.
1910 wurde das Ottilie Hoffmann Haus "Weiße Schleife" in der Neuenstraße 14/15 eröffnet. Es lag innenstadtnah im Geschäftsviertel des Faulenquartiers sowie im Einzugsbereich des damals proletarisch geprägten Stephaniviertels. Es war das erste Haus, das dem abstinenten Frauenbund gehörte. Ein Lese- und Spielzimmer wurden im Laufe der Jahre eingerichtet und eine kleine Bibliothek, in der es auch möglich war Bücher auszuleihen. In den erweiterten Räumen im ersten Stock bildete sich nach und nach eine Mittelstandsküche aus, während in den unteren Räumen mehr Essen für arme und verarmte Menschen ausgegeben wurden.
Während des 1.Weltkriegs wurde der Bremer Mäßigkeitsverein und die deutsche Ortsgruppe des Bundes abstinenter Frauen beauftragt, Mahlzeiten und Speiseanstalten für unversorgt gebliebene Frauen und Kinder in den Stadtteilen zu betreiben. Dazu nutzte er seine Einrichtungen. Er besaß 1915 neun Speisehäuser und zwei "Milchhäuschen". Diese wurden für die Volksbeköstigung genutzt.
Ottilie H. erwarb 1919 auf eigene Faust das Speisehaus in der Katharinenstraße 13, nachdem sie sich mit der Idee, auch ein gut bürgerliches Speisehaus mitten in der Stadt zu kaufen, in den Vereinen nicht durchsetzen konnte. Die weitere Entwicklung gab ihr Recht. Die Katharinenstraße wurde gut besucht und öffnete dem Verein weitere gesellschaftliche Kreise. So gab es dort auch Feste und Abiturfeiern. Aus den Jahresberichten des Vereins geht hervor, dass das Haus für gute Umsätze sorgte. Mit den Einnahmen konnte man sogar die in den Krisenzeiten eher defizitär laufenden ‚Ottilien' im Hafen stützen. "Fast alle höheren Schulen halten ihre Abschiedsfeiern und Klassentage bei uns ab, bei denen unsere alkoholfreien Bowlen stets reißenden Abgang finden. Neben dem großen Festsaal haben wir noch drei große schöne Speiseräume; im zweiten Stock liegt das Lesezimmer, an dieses schließt sich der leider nicht sehr große Dachgarten an, auf den wir bei gutem Wetter Liegestühle stellen."1 Am 2. Mai 2007 wurde am heutigen Cafe Ambiénte, dem ehemaligen Ottilie-Hoffmann-Haus durch den ehemaligen Bausenator Neumeier eine Gedächtnisplakette enthüllt. Diese war auf Initiative des Vereins Frauenmuseum und des Deutschen Frauenbunds für alkoholfreie Kultur dort angebracht worden.


Haus in der Katharinenstr. bildquelle:Bildnachweis: Privatarchiv C. Eckler-von Gleich, Archiv des Deutschen Frauenbundes für alkoholfreie Kultur e.V. in Bremen
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Der Wischhof

Der letzte alte Hof in der östlichen Vorstadt. Hier lebte Hanna Lampe
eine ausführliche Geschichte des Hauses finden Sie hier
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Gut Wolfskuhle

Dietrich Knoop ,Enkel des Tabakfabrikanten und Gewürzhändlers Daniel Dietrich Knoop kaufte am 19.9.1849 für 20.500 Taler von der Witwe des Vorbesitzes Schlingmann das Landgut Wolfskuhle an der Kattenturmer Heerstraße 141-151. Er ließ das alte Gutshaus durch einen Neubau ersetzen. Nach seinem Tod erwarb Georg Johannes Schweers 1869 das Landgut, zu dem 10 ha Ackerland und ein Park gehörten.
Er heiratete Henriette Kley, geb. Camman am 7.1.1869.
" "Vor ihrem Tod bestimmte sie in ihrem Testament die "Gründung einer ländlichen Anstalt im Bremer Gebiet, in der möglichst im Anschluss an die bereits bestehende Idiotenanstalt erwachsen Idioten und Schwachsinnige angemessene Pflege und ihren Kräften und Fähigkeiten entsprechende weitere Ausbildung und Beschäftigung finden sollen." Ein Großteil ihres Vermögens floss - ihrem Vermächtnis entsprechend - in die o.a. Stiftung. Den Rest vermachte sie ihrem Neffen Gerhard Knoop in Moskau, Sohn eines verstorbenen Bruders ihres Ehemannes A.H. Knoop. Die Einrichtung war für die damalige Zeit wegweisend, denn für erwachsene Menschen mit Behinderung gab es bis dahin kaum Betreuungsangebote.
Am 2.5.1905 genehmigte der Bremer Senat die Stiftung. Eröffnet wurde die Einrichtung am 6.11.1905. Im November des Jahres 1905 zogen die ersten vier Bewohner ein, "wo sie einer in ihrer Individualität angemessenen Weise beschäftigt und möglichst weiter gefördert werden sollen und von wo den besser Befähigten der Übertritt in einen freien Wirkungskreis erleichtert werden soll." Im Park des Geländes richtete der "Verein zur Bekämpfung der Tuberkulose" eine Erholungsmöglichkeit ein. In der Inflationszeit 1922/23 wurde das Gut mit den dazugehörigen Ländereien verkauft. Einen Teil erwarb die Stadtgemeinde, einen anderen Teil ein Landwirt aus Kattenesch. Am 17.4.1942 wurde das Gut durch einen Bombenangriff stark zerstört und danach abgerissen. Am 31.10.1930 beschloss die Bürgerschaft, den Park Wolfskuhle in einen öffentlichen Park umzuwandeln, er wurde am 18.6.1933 eingeweiht.

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